#NRWissenswert Nr. 8

23.05.2023
Wissen

Die Aufteilung in vier Besatzungszonen ersetzte in der Nachkriegszeit nicht die Bildung handlungsfähiger deutscher Organisationseinheiten, was zu der Wieder- bzw. Neugründung von Ländern führte.

In der "Operation Marriage" vereinte die britische Besatzungsmacht das Rheinland und Westfalen zum neuen Land "Nordrhein-Westfalen". Die "Hochzeit" der beiden Landesteile wurde durch die Unterzeichnung der Gründungsurkunde am 23. August 1946 besiegelt.

Erster Regierungschef von Nordrhein-Westfalen

Noch vor der Gründung von Nordrhein-Westfalen wurde Dr. Rudolf Amelunxen von der britischen Besatzungsmacht am 24. Juli 1946 als erster Ministerpräsident ernannt. 

Am 2. Oktober 1946 kam der Landtag NRW zu seiner ersten Sitzung im Düsseldorfer Opernhaus zusammen. Die insgesamt 200 Abgeordneten der ersten Stunde wurden zuvor von der britischen Militärregierung ernannt. Der Ministerpräsident Amelunxen bildete eine Allparteien-Regierung, an der sich nur die CDU nicht beteiligte und erklärte: „Nur wenn … die breiten Schichten des Volkes vom Gedanken der Demokratie zutiefst überzeugt sind, wenn alle willigen Kräfte am Aufbau teilnehmen können, wird der Versuch gelingen.“

Erst nach den Kommunalwahlen im Dezember 1946, die gerade für die Union ein starkes Stimmenergebnis brachten, wurde das Kabinett umgebildet und vier Ministerposten von der CDU übernommen, für die Karl Arnold, Josef Gockeln, Heinrich Konen und Artur Sträter ins Kabinett eintraten.