Sascha Lienesch befürwortet die Analyse von Delikten mit Messern in NRW

29.08.2024
Pressemitteilung

Der nordrhein-westfälische Innenpolitiker Sascha Lienesch begrüßt, dass Innenminister Herbert Reul am gestrigen Mittwoch das Lagebild „Gewalt im öffentlichen Raum - Tatmittel Messer in Nordrhein-Westfalen 2019 bis 2023“ vorgestellt hat.

„Es ist enorm wichtig, dass wir die mit Messern ausgeübten Delikte in unserem Bundesland genauestens analysieren. Das präsentierte Lagebild gibt uns Aufschluss darüber, wer solche Straftaten begeht. Auf dieser Grundlage hat das Innenministerium das Bekämpfungskonzept zur Eindämmung von Messergewalt erarbeitet und ebenfalls bekannt gegeben. Wir müssen diese Gewalttaten konsequent bekämpfen und dafür haben wir jetzt eine gezielte Strategie“, betonte Lienesch.
 
In dem Lagebild hat das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen Messerstraftaten der vergangenen Jahre umfangreich ausgewertet. Dabei standen Täter, Taten, Tatorte und Opfer im Fokus der Untersuchung. Ausgewertet wurden Taten, die sich auf öffentlichen Straßen, in Partyhotspots oder in der Gastronomie ereigneten. Rund 3.500 Taten wurden 2023 mit dem Tatmittel Messer begangen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme um 43 Prozent. 15 Menschen starben nach einem Messerangriff. Viele der Messertäter sind männlich, jugendlich, sind in den Abend- und Nachtstunden im Freien unterwegs. Etwa die Hälfte der Tatverdächtigen ist unter 21 Jahre alt. Rund 45 Prozent der Tatverdächtigen haben keinen deutschen Pass.

Landtagsabgeordneter Sascha Lienesch: „Es ist genauso wie Innenminister Herbert Reul es sagt: "Erst der Mensch, der es in der Hand hat, macht aus dem Messer eine Waffe."

Die Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg, die für die Sicherheit im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis ohne Königswinter und Bad Honnef zuständig ist, erfasst Delikte mit dem Tatmittel Messer seit einigen Jahren gesondert. Seit 2021 werden jährlich zwischen 50 und 60 Straftaten mit einem Messer begangen. In diesem Jahr wird wohl eine ähnliche Größenordnung erreicht.

"Jeder Messerangriff kann gravierende Folgen für die Opfer haben und deshalb gelten unsere Maßnahmen jeder einzelnen Tat", erklärt der Abgeordnete.

Das Konzept zur Bekämpfung beinhaltet verschiedene Maßnahmen, die in den Kreispolizeibehörden, angepasst an örtliche Gegebenheiten und Kriminalitätsgeschehen, individuell umgesetzt werden und ineinandergreifen sollen. Zudem wird die Präventionsarbeit in Flüchtlingsunterkünften künftig verstärkt. Neben individueller Waffentrageverbote und Waffenverbotszonen gehören auch mobile Videobeobachtung und strategische Fahndung dazu.


Hinweis: Dieses Konzept ist ausdrücklich keine Reaktion auf den Terroranschlag vom 23.08.2024 in Solingen. Es ist nicht als Bekämpfungskonzept gegen den islamistischen Terrorismus zu verstehen, sondern bezieht sich allgemein auf die steigende Anzahl von Messertaten im öffentlichen Raum.